Und weil Listen so schön sind …

… kommt hier noch meine „Was mir fehlen/nicht fehlen wird“-Liste.

Was mir fehlen wird:

Mein rotes Rad. Ganz besonders der Korb.

Kostenlose (trotzdem betretbare) öffentliche Toiletten.

Tee-Pause am Morgen und jegliche Tee-Zeremonien.

Kostenlose Tüten im Supermarkt.

5 Minuten Arbeitsweg.

Überdachte Fahrradständer.

Insel-Wind & Meer-Nähe.

Die besten Cookies der Welt.

Wäschetrockner.

Mit Schlüssel ins Badezimmer zu gehen.

Kostenloses Mittagessen, insgesamt: College-Atmosphäre.

Angenehmer Small-Talk.

PRET a manger.

Tracy.

Beim Einkaufen wieder nach der Payback-Karte gefragt zu werden  und nicht mehr nach der „Nectar“-Card. Und gefragt zu werden, wie es mir geht.

Englisches Capslock (Zahlen bleiben Zahlen. TOLL!)

Der Geruch des Archivs.

Strick-Lichtschalter auf Toiletten (anfänglich hielt ich sie für Notruf-Stricke und traute mich nicht, sie zu benutzen.)

Off-Peak-Train-Tickets (am Wochenende).

Kostenlose Sitzplatzreservierung im Zug.

Arts Picturehouse.

Der Rasen (ganz besonders der zwischen New Court und Trinity College, an der Cam – mein Garten).

Die frischen Himbeeren.

Was mir nicht fehlen wird:

Frittiertes.

Geteilte Wasserhähne, die mit 30 cm Abstand entweder kaltes Wasser oder zu heißes (!!!) Wasser hergeben (was für eine sinnlose Erfindung!).

Frittiertes! Und Labberbrot, sowie Popcorn zum Essen (?) .

Kreisverkehr, der sich linksherum dreht. Insgesamt komme ich mit dem Linksverkehr aber doch ganz gut klar. Einfach beherzt losfahren, dann wird man auch als Radfahrer (von den erstaunlich aggressiven Autofahrern) beachtet.

Ladenöffnungszeiten bis um 6.

Frittiertes!!

Microwellenklingeln um 2.45am.

Papercut.

Frittiertes!!!!

Hebel-Toiletten-Spülung.

………………………… to be continued!

Halbzeit! Halbzeit! Halbzeit!

Die vierte Woche stand vor allem unter dem Stern der Weiterführung meiner beiden Projekte.

Den Website-Eintrag  haben wir am Anfang der Woche beendet und nun kann man ihn online bestaunen kann: „Interesting Johnians“

Und auch bei Twitter wurde ich erwähnt:

twitter kendon

(Der Bibliothek kann man auch folgen: https://twitter.com/StJohns_Library)

Im Bezug auf das Mappen-Projekt komme ich sehr gut voran und inzwischen ist – zu Tracy Überraschung – auch schon ein Ende in Sicht. Dass ich das Ganze noch zu einem Ende bringen werde, ist eigentlich gut abschätzbar und freut das gesamte Kollegium. Diese Woche bin ich vor allem vielen Siegeln über den Weg gelaufen, die besonders viel Aufmerksamkeit benötigen, da sie nicht nur alt, sondern auch kostbar und zerbrechlich sind.

Zudem waren diese Woche wieder außerhäusige Termine an der Reihe:

Am Montag ging es spontan in das Museum/Galerie „Kettle’s Yard“. Hierbei handelt es sich um das Wohnhaus des Kunstsammlers- und Liebhabers Jim Ede, dessen Nachlass in einem kleinen Archiv verwaltet wird. Beeindruckt haben mich dort besonders die vielen Kunstwerke, die in den wunderschönen Räumlichkeiten ausgestellt sind – alles so, als wäre Ede gerade nur kurz in den schönen blumenreichen Garten gegangen und würde gleich zurück kehren. Ein toller, lichtdurchfluteter Ort, in dem ich gerne wohnen würde, aber auch die Idee in einem Archiv dieser Art vielleicht ein mal zu arbeit, ist eine guter Vorstellung.

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Quelle: http://www.williamsmalley.com/wp-content/uploads/2010/04/kettlesyard.jpg

Quelle 1: s.u.

Quelle: http://www.apropos-site.com/wp-content/uploads/2009/05/kettles_yard_4b.jpg

Quelle 2 : s.u.

Quelle: http://2.bp.blogspot.com/-zixlw3HsCx0/TwgCq8_azjI/AAAAAAAABeo/DhVrwzzx54c/s400/Kettles%2BYard.jpg

Quelle 3: s.u.

Weniger im Fokus meiner beruflichen Zukunft liegt ein Archiv der Art, wie ich es dann am Mittwoch besuchte: „Shire Hall“, das „County Council“-Archiv, also im Prinzip das Stadtarchiv. Nicht weniger freundlicher wurde ich dort aber von den Kollegen in die Geheimnisse ihrer Arbeit eingeweiht und durch die (leider sehr stark von Schimmel befallenen) Archivräume geführt. Besonders interessant fand ich dann den Besuch in der Werkstatt des „Conservators“ John, der mir vor allem viele praktische Beispiele seiner handwerklichen Arbeit zeigt. Wieder einmal war mir klar: Plan B neben dem FaMI Jobs ist doch immer wieder das Handwerk des Buchbindens, oder wie es in England so schön heißt: des Konservierens.

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Am Donnerstag nahm ich dann an einem Meeting namens „CCLF“ teil. Dabei handelt es sich um eine Sitzung aller College-Bibliothekare in Cambridge und findet immer in einem anderen College statt. Meine Aufgabe war das „Meeting and Greeting“: so stand ich also am Eingang der „Divinity School“ und hieß die (mir teilweise von meinen Exkursionen bekannten Gesichter) mit „Wellcome! Thank you for coming – please enjoy a cup of coffee or tea!“ willkommen. Eine interessante Erfahrung für mich. Die Sitzung selber war dann weniger spektakulär, da es sich vor allem um Finanzielles und Organisatorisches drehte. Allerdings war die Funktionalität einer College-Bibliothek und auch die Arbeit mit- und untereinander doch sehr interessant für mich. Zumal ich durch meine Arbeit im Archiv zu diesem Thema nicht weiter in die Tiefe komme.

Am Ende der Woche – und der ersten Hälfte des Praktikums stand dann das erste Resümee und ein Teil der Erledigung der Dokumentation an. Fazit: Ich bin zufrieden. Tracy ist zufrieden – es kann so weiter gehen. 🙂

Und zum Schluss noch etwas zum Lachen:

Zugang in das Archiv nur mit Helm!

Zugang in das Archiv nur mit Helm!

Nicht zum Lachen ist allerdings der Zustand des Kellers, des alten Gebäudes, in der einige Teile des Archivguts aufbahrt werden. Allerdings ist auch dort ein Ende in Sicht, denn Ende 2014 wird das Archiv in das „Archive-Centre“ in der völlig neu renovierten und ausgestatteten „Schule des Pythagoras“ umziehen. (Mal schauen, vielleicht komme ich dann zur Eröffnungsfeier zu Besuch, schön wäre das!)

Wasser und Archiv. Zwei Worte, die nicht in einem Satz genannt werden sollten.

Wasser und Archiv. Zwei Worte, die nicht in einem Satz genannt werden sollten.

Das ist übrigens Guy, Marks Sohn, der momentan in Archiv und Bibliothek als "Volunteer" arbeitet.

Das ist übrigens Guy, Marks Sohn, der momentan in Archiv und Bibliothek als „Volunteer“ arbeitet.

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Quellen der Fotos Kettle’s Yard (innen):

Foto 1

Foto 2

Foto 3