„I need to got to bed. I’m neurotic.“ (Artemis, 12)

Gestern besuchte ich gleich am Morgen das Downing-College. Das ist ein wundervolles College, recht „jung“ – aus dem vorletzten Jahrhundert – und wenn man es betritt, ist man erst einmal überrascht, was für eine Schönheit sich hinter der Pforte verbirgt,  wenn man die man viel befahrene und mit unzähligen Restaurants und Ketten gesäumte Straße hinter sich lässt. Jenny, die Archivarin führte mich durch alle Räumlichkeiten (zur Abwechslung gab es mal guten Kaffee zur Stärkung, statt Tee) und erklärte mir ausführlich die Bestände des Archivs und der Bibliothek.

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Also DER Himmel und DIE Architektur machen Malta doch gewaltig Konkurrenz!

Da ich diese Woche vorwiegend mit dem Bibliotheks-Staff arbeite, kam ich danach in den Genuss, mal wieder den üblichen Tätigkeiten eines FaMI-Azubis zu frönen: Stellrevision und Vermissten-Liste im AV-Medienraum – whooop whooop!  Ansonsten gibt es aber im Archiv noch viele Dinge, die ich nun selbstständig bearbeite und zu Ende bringe. Tracys Abwesenheit fordert nun in der letzten Woche noch einmal ganz besonders meine Selbstständigkeit. Allerdings muss immer ein Mitarbeiter aus der Bibliothek in das andere Gebäude kommen, der Versicherung wegen – außerdem vereinsamt man so nicht.

Am Nachmittag machte ich mich dann mit dem Rad in Richtung Arbury auf den Weg und besuchte meine Teilzeit-Volunteer-Kollegin Svetlana und ihre reizende Familie: Ihren Ehemann Peter, und ihre beiden Töchter Artemis (12) und Butterfly (9), ja richtig gehört  Butterfly! Die Familie wohnt in einem bezaubernden geschmackvoll eingerichtetem Häuschen, in dem auf charmante Art und Weise das Chaos herrscht und ich mich sofort heimisch fühlte. Nicht genug: hinterm Haus verbirgt sich ein wunder-wunderschöner Garten und so konnte ich erstmal vor der Hitze flüchten und eine kühle Holunder-Schorle im gemütlichen Gartenstuhl genießen.

Das war erst der Anfang eines wundervollen Abends (ich denke, es war auch der lustigste in meiner gesamten Zeit in Cambridge).  Mit dem Auto machten wir uns dann auf den Weg, um mal etwas zu sehen, was ich nicht so mit dem Zug erreiche bzw. eher ein „Geheimtipp“ ist (selbstverständlich steuerte ich sofort die Fahrerseite des Autos an, das ist wahrscheinlich jedem von uns passiert, bei der ersten Fahrt im englischen Auto) – das Ziel war Hemingford Grey: ein winzig kleines Örtchen, mit hübschen Häusern und netter Riverside, sowie einem guten Pub (bei dem man endlich mal draußen sitzen konnte).

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Nach einer Stärkung im Pub fuhren wir wieder Richtung Cambridge und machten einen Zwischenstopp im Tennisclub in dem Peter offenbar Trainer ist und ich wurde zum ersten Mal in meinem Leben in die Geheimnisse des „Real Tennis“ eingeweiht.

Nachdem alle ein bisschen warm miteinander geworden sind, stellte sich der Familien-Ausflug als eine altbekannte und irgendwie heimische Angelegenheit heraus: Die Mädchen waren neugierig und aufgedreht zugleich, aber zu faul zum spazieren gehen, die Pommes-Appetizer waren ratzfatz leer, Mummy versuchte die ganze Zeit die Mädchen zur Vernunft zu bringen und aufzuhören mit ihren Trinkröhrchen zu spielen, Peter war erst still und taute dann auf und am Ende mussten wir uns alle den Bauch halten vor lachen.

Das Abendessen im Garten war auch herrlich. Ich glaube das war das beste kalte Huhn, das ich je hatte (Dank an Marks and Sparks!)

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Die Mädchen sind beide sehr musikbegabt (Piano, Cello, Klarinette, Chor…) und ich lernte viel über britische Schulen etc. Zudem habe ich einige tolle Worte gelernt, die man so sagt, wenn man eben 12 und richtig cool ist: „That’s tot obvi!“ und „Oh my Jesus days – OMJD!“ und ich staunte auch nicht schlecht, als Artemis gegen zehn erklärte, dass sie nun ins Bett müsse, da sie total neurotisch sei und sonst um 9 Uhr schlafen geht. Zum Abschied wurde sich für die Hilfe bei den Deutsch-Hausaufgaben bedankt und die kleine Butterfly (der Name ist Programm, zumindest vom Verhalten her) umarmte mich, was ich sehr rührend fand (in Großbritannien ist das nicht üblich).

Erst nach 11 machte ich mich dann auf den nach Hause weg und war froh, dort gewesen zu sein. Nun kann ich auch viel besser verstehen, warum Svetlana eigentlich jede Woche von Besuch erzählt: ich habe selten eine gastfreundlichere Familie erlebt!

[kein Titel]

Woche sieben. Vorletzte Woche. Erste Abschiede, Sonnenstich, Koffer-Pack-Gedanken und Mitbringselgedanken, Non-stop-Sonnenschein, Tage zählen und nicht wissen was im Moment überwiegt: Rückkehrfreude oder Abschiedsschmerz.

Montag. Fiel recht kurz und unspektakulär aus, da ich in Edinburgh wohl doch ein bisschen zu viel heiße Luft und im Eastcoast-Zug ein bisschen zu viel kalte Luft abbekommen habe. Ich habe aber angefangen mein „altes“ (abgeschlossenes) Projekt zu erweitern. Ca. die gleiche Anzahl an Karten und Plänen (vorranging Gebäudepläne) auf andere Art unterzubringen, nämlich gerollt in „Telecope Cubes“:

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Das praktische an ihnen…

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… sie sind ausziehbar und deshalb für das großformatige Archivgut besonders konservierungsgerecht.

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Dienstag. Besuchte ich das Churchill College, das in der gleichen Straße ist, in der ich wohne. Das College wurde in den 50er Jahren gebaut und „bezaubert“ damit mit einer ganz anderen Art der Architektur.

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Na, wer hat noch nicht genug kleine süße puschelige Küken gesehen?

Im College führte mich Sarah, Conservator, durch das Archive-Centre und zeigte mit insbesondere das Conservation Studio, das sich voranging mit modernerem Archivgut beschäftigt.

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Die Architektur erinnert mich an eine Heizung.

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Es gibt einige Schätze hinter diesen Gemäuern … unter anderem ist das College Archiv im Besitz einer Handtasche Margaret Thatchers. Zudem zerbricht sich Sarah gerade den Kopf darüber, wie sie die (originale) Zigarre Churchills (ungeraucht) aufbewahren und „konservieren“ soll (diese wurde erst letzte Woche von einem „Fan“ zugesendet). In der geheimnisvollen Kiste, die nun folgt befindet sich ein Inkubator, in dem das aller erste Test-Tube-Baby „gezeugt“ wurde… Wer mehr dazu wissen möchte und auch sehen will, was sich hinter dieser archivalisch einwandfreien Kiste befindet, kann sich hier belesen: First test tube baby Louise Brown was grown in a JAR (Daily Mail, 13/10/2010).

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Mittwoch. Bekam ich die Ehre mir die Baustelle des neuen Archive-Centres anzuschauen. Der Architekt Mike führte mich durch das (ca. im 12 Jahrhundert) entstandene Gebäude „Die Schule des Pythagoras“ und erklärte mir genau, wie das fertige Archiv in ca. einem Jahr aussehen soll. Das war ziemlich toll und hat meine Lust extrem gestärkt, zur Eröffnung im Juni (?) zu kommen und mit Tracy auf die geschaffte Arbeit mit viel Champagner anzustoßen. Die Mischung aus frisch renoviert und uralt wird sicher atemberaubend aussehen und eine tolle Arbeits- und Recherche-Umgebung bieten.

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Diesen Raum werden sich Lesesaal und Chests (Lagerung des Archivguts, sowie die dazu passende Literatur) teilen.

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Das wird Tracys kleines, aber feines Büro. Und wer weiß, vielleicht wird hier mal ein Azubi der Louise-Schroeder-Schule sitzen?

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Das ist ein Teil der neuen Deckenverkleidung aus Gips, sehr aufwendig! Wird aber am Ende eine sehr hohe und sicherlich wunderschöne runde Decke ergeben.

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Donnerstag. Bestaunten Tracy und ich in einem Türmchen des Colleges die originale Unterschift Roger Aschams, die an einem Kamin, neben vielen anderen Unterschriften von Johnians, eingeritzt ist. Ein Fellow hat dort sein Büro und wurde durch meinen Eintrag über Ascham auf uns aufmerksam.

Vormittags führte mich Pippa, eine de Library Trainees, durch die Wren-Bibliothek des Trinity College. Das Trinity College ist eines der größten und die Bibliothek sogar die größte in Cambrige und Oxford. Bisher bin ich noch gar nicht in unser Nachbar-College gelangt…

Leider durfte ich keine Fotos machen, aber man kann sie auch im Internet anschauen.

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Freitag. Nahmen wir in der Old Library an einem Treffen einiger Conservators und einer kleinen (recht privaten) Präsentation eines Biologen aus York teil. Er beschäftigt sich mit der Zusammensetzung von Pergament. Es gibt wohl eine brandneue (und wenn ich es richtig verstanden habe, geheime) Vorgehensweise, wie man ziemlich genau das Tier feststellt, aus dessen Haut das Pergament gemacht wurde.  Dabei ist vor allem interessant, welche Länder welche Tiere voranging verwendet haben (Frankreich mehr Rind, England, bzw. Großbritannien natürlich hauptsächlich Schaf) und wie sich die Qualität im Laufe der Jahrhunderte immer wieder veränderte. Dabei bestaunten wir auch mal wieder uralte Meisterwerke, in deren Besitz die St. John’s Library ist. Nach einer langen, anstrengenden Woche blieb mir dann nur die Frage im Kopf: „Warum zur Hölle haben sie auch Pergament mit menschlicher DNA gefunden?“ Aber das liegt dann doch eher an den vielen, vielen Menschen, die das Werk im laufe der Jahrhundert angefangen haben, als an meiner wagen Vermutung, dass es vielleicht auch menschliches Pergament gibt.

Kulturelles. Kam diese Woche auch nicht zu kurz. Ich sah „As you like it“ im ADC Theatre (in einer Hippie-Version), das war ganz lustig, hat mich aber nicht hundertprozentig überzeugt. Mittwoch erfüllte ich mir einen alten Traum und schaute mir ein Doppel-Feature im Kino an (zwei Filme werden hintereinander gezeigt, toll!). Es lief „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ und natürlich schaute ich mir dann auch noch „Before Midnight“ an. Tolle Filme, von deren Existenz ich noch gar nicht wusste – das hat sich sehr gelohnt.

Leider hieß es heute schon das erste mal „Goodbye“. Tracy muss aus privaten Gründen nächste Woche spontan nach Kanada reisen und wird in meiner letzten Woche leider nicht da sein. Das ist für mich sehr traurig, da sie hier doch nicht nur meine Supervisorin, sondern auch meine tatsächliche Bezugsperson ist. Zum Glück hatten wir allen Papierkram schon erledigt und so musste ich („my first unborn child“) mich eben schon eine Woche früher von ihr verabschieden.

Doch definitiv werde ich im kommenden Jahr zur Eröffnungsfeier des Archivs nach Cambridge kommen. Die letzte Woche werde ich dann vor allem mit den Leuten aus der Bibliothek verbringen, die mir ja auch inzwischen alle ans Herz gewachsen sind (und einige Exkursionen gibt es auch).

PS: An den letzten Regen kann ich mich eigentlich gar nicht mehr erinnern. Hier scheint jetzt  jeden Tag wolkenlos die Sonne (nachts ist es immer noch sehr kühl). Das bekommt der Rasen hier (nicht jede Stelle wird gesprengt) auch ordentlich zu spüren…

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Queen’s!!!

Heute gab es mal wieder eine Exkursion: das Queen’s College – eines der Größten und auch der ausgesprochen Schönsten! Tim Eggington, der Bibliothekar führte mich mit viel Ruhe und Geduld durch das gesamte College (in dem es nur so wuselte, da an diesem Tag „Tag der offenen Tür“ für die neuen Studenten war) und zeigte mir nicht nur die Old Library, sondern auch die Working Library und schilderte mir einige der Probleme: die alten Bücher sind alle noch nicht katalogisiert und dem College fehlt es an Geld, um das zu ermöglichen…

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Die „Mathematische Brücke“ gilt als Touristen-Attraktion und wird mit vielen Geschichten ummunkelt.

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Die Old Library

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BLISS Klassifikation.

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Die Working Library befindet sich in der ehemaligen, alten Chapel. Tolles Flair! Hier ist allerdings nur Platz für ca. 50 Studenten.

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War es auch absolut Wert: der Blick in die (neue) Chapel.

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Are you sure you have to go back to Germany?

… mit diesem Satz beende ich Woche 6 in Cambridge. Urheberin des Satzes ist Tracy und, indeed, so langsam wird ein Ende realistisch und so unglaublich die Rückkehr-Freude ist, so schmerzlich werde ich das hier alles auch vermissen. Ganz besonders wenn ich von meiner Supervisorin jeden Tag so ein gutes Feedback bekomme.

Anfang der Woche beschäftigte ich mich vorwiegend mit einem weiteren Website-Eintrag. „Special Collection Spotlight“ ist eine Rubrik auf der Homepage der St. John’s College Bibliothek, die blog-artig geführt wird. Dabei entwirft reihum jeder Kollege alle zehn Tage einen Eintrag, der Inhalte der Sondersammlung der alten Bibliothek genauer beleuchtet. Das sind meistens Personen, die etwas mit dem College zu tun haben oder Besonderheiten, die diese Personen gesammelt oder getan haben. Innerhalb meiner Arbeit und Recherche für die neue Rubrik „Interesting Johnians“, deren ersten Beitrag ich vor einigen Wochen hochgeladen habe, bin ich schon auf Roger Ascham gestoßen und habe ich mich nun entschieden, ihn und seine, in der Bibliothek aufbewahrten Werke, genauer unter die Lupe zu nehmen und einen Lichtstrahl auf ihn zu werfen. Das Ergebnis kann man hier bestaunen: Special Collection Spotlight.

Ausschnitt aus meinem "Special Collection Spotlight" - Eintrag über Roger Ascham.

Ausschnitt aus meinem „Special Collection Spotlight“ – Eintrag über Roger Ascham.

Nebenbei gibt es immer mal wieder einige neue (sehr alte!) Pergamente oder Karten, die wir wiederfinden (die Liste der „Vermissten Maps“ hat sich inzwischen von ca. 60 auf 3 reduziert) und die in den neuen Heftern untergebracht und in der Tabelle aufgenommen werden müssen. Heute habe ich dann zum ersten Mal die „Wunschliste“ einer Nutzerin abgearbeitet, die (wohl zu privaten Zwecken) Dokumente, die im Zusammenhang mit Grundbesitz des Colleges stehen, genauer betrachten möchte.

Edward Cheese, der College Conservator, kam diese Woche persönlich bei uns vorbei, um den „Umzug“ der vielen Siegel zu planen und zu besprechen. Das neue Archiv-Center wird nur ca. 500m Luftlinie entfernt sein, dennoch brauchen diese uralten Kostbarkeiten ganz besondere Aufmerksamkeit, das sie natürlich unglaublich wertvoll und fragil sind. Das Ende vom Lied, war ein altes: Es fehlt am Geld, um alles in gute und gerechte Boxen und Hefter unterzubringen …

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Was für eine hübsche Sammlung.

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Eine der vielen alten Siegel, die Tracy Kopfzerbrechen bereiten.

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Meine Arbeitsumgebung I

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Die viel zu großen, überfüllten und alten Rollregale („Bays“) benötigen den gesamten Körpereinsatz, um bewegt zu werden. Alles was in Braun erscheint, ist noch nicht archivgerecht untergebracht.

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Die alten „Chests“, in denen das Chaos herrschte. Das ist nun immerhin beseitigt, allerdings ändert das nichts daran, dass sie alt und schwer zu handhaben (öffnen/schließen) sind.

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Da wartet noch eine Menge Arbeit vor dem Umzug in ca. einem Jahr.

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Sowas muss ich u.a. bearbeiten (in neuen, archivgerechten Heftern unterbringen, Nummern suchen und diese in der Excel-Tabelle unterbringen und suchbar machen).

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Meine Arbeitsumgebung II

Sonstige Highlights der Woche war die ominöse „Masters Garden Party“, die sich dann als „Tee und Kuchen“ in den heiligen Hallen des Master-Ehepaares (der Master ist der Direktor des Colleges) herausstellte. Dazu gehörte vorrangig mal wieder eine Menge Small-Talk und Händeschütteln (Na, wer kann schon von sich behaupten, die Hand eines College-Direktors geschüttelt zu haben?).

Am Montag Nachmittag suchte ich dann Zerstreuung im Botanischen Garten (Spaziergang mit Eintrittspreis). Das war nett, aber meine „Blumen-Euphorie“ hält sich doch etwas in Grenzen, wie ich feststellte.

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Und Mittwoch Abend trafen sich dann mal wieder einige Library Trainees zu einem typischen Pub Abend (eher ein Nachmittag), was auch wieder eine nette Angelegenheit war.

Übrigens sind alle in einem (mir unbekannten, aber sicher hier typischen) Wimbledon-Fieber. Lustig, dass nun eine (mir völlig unbekannte) Deutsche im Finale steht. Mein Tennis-Wissen beschränkt sich allerdings auf Steffi Graf und Boris Becker und mein Interesse dafür ist wahrscheinlich so groß wie das, für Pflanzen. Wie dem auch sei: interessant mit zu erleben, wie England dabei mitfiebert.

Von Elefanten, Schweinen und anderem Getier.

Woche fünf. Es schwebt der Geruch von Abschied in der Luft. Im College trifft man immer öfter auf Möbel/Kleidungsstücken/Koffer/Kisten-Häufchen, auf dem nicht selten ein Student sitzt, dem man die Freude oder Trauer eigentlich nicht wirklich ansehen kann. Auch die Dichte der schick angekleideten Eltern (mit Fotoapparat) häuft sich.

Heute dann das Highlight des Ganzen. Der „Graduation-Day“. (Das etwas nicht stimmte, merkte ich schon zu Hause. Denn das ganze Haus war schon auf den Beinen, das ist sonst nicht der Fall! Und in der Einfahrt lag ein übel riechender Haufen Erbrochenes. Auch das ist nicht üblich.) Aber als ich dann schon auf dem Radweg die ersten Menschen mit schwarzen Gewändern (und zur Krönung nun auch auch noch mit weißem Fell verzierte Kapuzen), ahnte ich es. Nach dem „Coffee“ schauten Tracy, Svetlana und ich dann auch dem Spektakel zu (leider hatte ich meine Kamera nicht am Mann, aber wozu gibt es „social networking“?):

Foto: St John's College

Foto: St John’s College Facebookseite

Foto: St John's College

Foto: St John’s College Facebookseite

Foto: St John's College

Foto: St John’s College Facebookseite – Auf diesem Foto sieht man sogar MICH! Ganz links schaut mein Kopf zwischen den Menschen durch.

Hier geht’s zur St. John’s College Facebookseite …

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Auch diese niedlichen Geschöpfe haben es heute eilig (und entzücken mich jeden Tag aufs Neue).

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… und bis morgen (Freitag) 12 Uhr müssen sie dann alle ihre Zimmer räumen.

Ansonsten stand diese Woche die Beendigung meines Projektes an. Die letzte Tätigkeit war dann meine gesamten handschriftlichen Aufzeichnungen in eine Excel-Tabelle einzugeben. Nun ist alles erledigt und aller erleichtert.
Kommende Woche werde ich dann also noch die Chance bekommen, eine neue Aufgabe anzufangen, nämlich die Katalogisierung eines Bestandes. Das wird wohl der „Pig Club“ werden, was sie nicht nur lustig anhört, sondern auch ist [mehr dazu dann nächste Woche].

Außerdem habe ich (mit Hilfe von Tracy) viel Zeit in den Europass gesteckt.

Zu meinen Besuchen gehörte diese Woche unter anderem das Corpus Christi College. Im Zusammenhang mit dem Seals-Workshop hatte ich die Bibliothek ja schon einmal besucht und fotografiert.

Ich liebe dieses Grün.

Ich liebe dieses Grün.

Dieses Mal führte mich Gill, die Bibliothekarin durch die Räumlichkeiten und erzählte mir einiges zu den Schätzen der Bibliothek und des Archivs. Ganz besonders ist dabei „DER ELEFANT“ zu erwähnen. Der ist nämlich die erste Zeichnung eines Elefanten in Europa und das Corpus-College besitzt das Buch, in den man ihn finden kann. Gezeichnet wurde er 1235-1259 von Matthew Paris, mit dem Titel „Der Elefant Ludwigs IX., Matthaei Paris Chronica Maiora II, MS 16, fol. ivr“ („An elephant; the animal was a present from King Louis IX of France to King Henry III“). Erstaunlicherweise sieht er doch so aus, als wäre er erst gestern von einem Schuldkind gemalt worden.

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Ein treues, hübsches Tierchen. Quelle 1

Und noch ein anderes Tier spielt in diesem College ein große Rolle und ist überall zu finden. Der Pelikan, der auch das Wappentier ist.

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Quelle 2

Quelle 2

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Quelle 1

Quelle 2

Halbzeit! Halbzeit! Halbzeit!

Die vierte Woche stand vor allem unter dem Stern der Weiterführung meiner beiden Projekte.

Den Website-Eintrag  haben wir am Anfang der Woche beendet und nun kann man ihn online bestaunen kann: „Interesting Johnians“

Und auch bei Twitter wurde ich erwähnt:

twitter kendon

(Der Bibliothek kann man auch folgen: https://twitter.com/StJohns_Library)

Im Bezug auf das Mappen-Projekt komme ich sehr gut voran und inzwischen ist – zu Tracy Überraschung – auch schon ein Ende in Sicht. Dass ich das Ganze noch zu einem Ende bringen werde, ist eigentlich gut abschätzbar und freut das gesamte Kollegium. Diese Woche bin ich vor allem vielen Siegeln über den Weg gelaufen, die besonders viel Aufmerksamkeit benötigen, da sie nicht nur alt, sondern auch kostbar und zerbrechlich sind.

Zudem waren diese Woche wieder außerhäusige Termine an der Reihe:

Am Montag ging es spontan in das Museum/Galerie „Kettle’s Yard“. Hierbei handelt es sich um das Wohnhaus des Kunstsammlers- und Liebhabers Jim Ede, dessen Nachlass in einem kleinen Archiv verwaltet wird. Beeindruckt haben mich dort besonders die vielen Kunstwerke, die in den wunderschönen Räumlichkeiten ausgestellt sind – alles so, als wäre Ede gerade nur kurz in den schönen blumenreichen Garten gegangen und würde gleich zurück kehren. Ein toller, lichtdurchfluteter Ort, in dem ich gerne wohnen würde, aber auch die Idee in einem Archiv dieser Art vielleicht ein mal zu arbeit, ist eine guter Vorstellung.

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Quelle: http://www.williamsmalley.com/wp-content/uploads/2010/04/kettlesyard.jpg

Quelle 1: s.u.

Quelle: http://www.apropos-site.com/wp-content/uploads/2009/05/kettles_yard_4b.jpg

Quelle 2 : s.u.

Quelle: http://2.bp.blogspot.com/-zixlw3HsCx0/TwgCq8_azjI/AAAAAAAABeo/DhVrwzzx54c/s400/Kettles%2BYard.jpg

Quelle 3: s.u.

Weniger im Fokus meiner beruflichen Zukunft liegt ein Archiv der Art, wie ich es dann am Mittwoch besuchte: „Shire Hall“, das „County Council“-Archiv, also im Prinzip das Stadtarchiv. Nicht weniger freundlicher wurde ich dort aber von den Kollegen in die Geheimnisse ihrer Arbeit eingeweiht und durch die (leider sehr stark von Schimmel befallenen) Archivräume geführt. Besonders interessant fand ich dann den Besuch in der Werkstatt des „Conservators“ John, der mir vor allem viele praktische Beispiele seiner handwerklichen Arbeit zeigt. Wieder einmal war mir klar: Plan B neben dem FaMI Jobs ist doch immer wieder das Handwerk des Buchbindens, oder wie es in England so schön heißt: des Konservierens.

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Am Donnerstag nahm ich dann an einem Meeting namens „CCLF“ teil. Dabei handelt es sich um eine Sitzung aller College-Bibliothekare in Cambridge und findet immer in einem anderen College statt. Meine Aufgabe war das „Meeting and Greeting“: so stand ich also am Eingang der „Divinity School“ und hieß die (mir teilweise von meinen Exkursionen bekannten Gesichter) mit „Wellcome! Thank you for coming – please enjoy a cup of coffee or tea!“ willkommen. Eine interessante Erfahrung für mich. Die Sitzung selber war dann weniger spektakulär, da es sich vor allem um Finanzielles und Organisatorisches drehte. Allerdings war die Funktionalität einer College-Bibliothek und auch die Arbeit mit- und untereinander doch sehr interessant für mich. Zumal ich durch meine Arbeit im Archiv zu diesem Thema nicht weiter in die Tiefe komme.

Am Ende der Woche – und der ersten Hälfte des Praktikums stand dann das erste Resümee und ein Teil der Erledigung der Dokumentation an. Fazit: Ich bin zufrieden. Tracy ist zufrieden – es kann so weiter gehen. 🙂

Und zum Schluss noch etwas zum Lachen:

Zugang in das Archiv nur mit Helm!

Zugang in das Archiv nur mit Helm!

Nicht zum Lachen ist allerdings der Zustand des Kellers, des alten Gebäudes, in der einige Teile des Archivguts aufbahrt werden. Allerdings ist auch dort ein Ende in Sicht, denn Ende 2014 wird das Archiv in das „Archive-Centre“ in der völlig neu renovierten und ausgestatteten „Schule des Pythagoras“ umziehen. (Mal schauen, vielleicht komme ich dann zur Eröffnungsfeier zu Besuch, schön wäre das!)

Wasser und Archiv. Zwei Worte, die nicht in einem Satz genannt werden sollten.

Wasser und Archiv. Zwei Worte, die nicht in einem Satz genannt werden sollten.

Das ist übrigens Guy, Marks Sohn, der momentan in Archiv und Bibliothek als "Volunteer" arbeitet.

Das ist übrigens Guy, Marks Sohn, der momentan in Archiv und Bibliothek als „Volunteer“ arbeitet.

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Quellen der Fotos Kettle’s Yard (innen):

Foto 1

Foto 2

Foto 3

Hier ist die Hölle los.

Heute Abend steht im St. John’s College DER Mayball an (inzwischen ist hier eigentlich jeden Abend ein großes Feuerwerk) und mein Arbeitsplatz hat sich in ein großes Märchenschloss verwandelt:

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Die „kleine“ Bühne versperrt den Eingang zu unserem Archiv. Der Soundcheck heute ließ die Gitter an den Fenstern vibrieren und ich war recht froh, dass ich heute mal wieder einen außerhäusigen Termin hatte.

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Der Platz vor der Bibliothek. Hier steht sonst kein Brunnen.

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Auch die Bridge of Sighs hat ihr Outfit geändert.

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Hier kann man sonst nicht telefonieren.

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Diese Woche haben wir besondere Leibwache.

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… und besondere Illumination.

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Mein Favourite.

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Nun bin ich super gespannt, in welchem Zustand sich das College (und die Studenten) morgen Früh befinden und wie lange es dauert, bis alles wieder auf- und weggeräumt ist.

 

Die dritte Woche im Archiv …

… ist wie im Fluge vergangen.
Neben meiner Beschäftigung mit der Umsortierung der Mappen und Karten, die viel Zeit in Anspruch nimmt und, wie ich diese Woche feststellte, vor allem eine körperliche Arbeit ist, war ich auch in dieser Woche mit der biografischen Recherche beschäftigt. Beim durchgehen der „Tutorial Files“ (Akten über alle St.John’s Studenten, vorrangig Bewerbungsunterlagen) wurde ich auf Frank Samuel Kendon aufmerksam und so entschlossen Tracy und ich uns dazu, ihn als ersten Kandidaten der „Unknown Johnians“ Website genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der nächste Schritt war dann ein Termin bei Fiona, die in der College Library die Berufsbezeichnung „Biographical Librarian“ innehat. Sie zeigte mir in ihrere Datenbank, wie man den gewünschten Johnian findet und wie man dann weiter auf die Suche nach brauchbarem Material geht (die Bibliothek sammelt – im Gegensatz zu dem Archiv- auch persönliche Unterlagen zu den ehemaligen Studenten). Zudem fanden wir auch Kontaktdaten zu Kendons Hinterbliebenen. So trafen wir schon am Freitag Adam, Frank Kendons Sohn, der in Amerika lebt und ab und an in Cambridge ist. Er schaute sich dann das Material an, das uns vorlag, wir klärten einige Dinge zur Urheberrechtsfrage und er bot uns noch weitere Unterlagen. Nachdem wir dann einen Entwurf zur Website besprachen, werden dann in der kommenden Worte Nägel mit Köpfen gemacht und wir werden die Materialien zusammenstellen und hochladen.

Mit der Arbeit an den Karten kommen wir gut voran. Momentan unterstützt mich Guy dabei. Die kleinsten Hefter sind bereits fertig gearbeitet und um mich herum höre ich doch immer wieder Erstaunen über das Tempo, was natürlich schön ist. Mein Ziel für das Praktikum ist es, alle ~700 Karten in die neuen Hefter verpackt zu bekommen – mal sehen, ob ich das schaffe.

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Mein Arbeitsplatz für die Mappen-Umarbeitung. Ist vor allem: dunkel (kein Tageslicht) und platzintensiv.

Hier herrscht (NOCH!) das Chaos!

Hier herrscht (NOCH!) das Chaos!

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Meine Lieblinge!

Am Ende der Woche stand dann ein weiterer Außentermin an: das Scott Polar Institut. Bevor die Führung durch die Bibliothek losging schaute ich mir erst einmal die Ausstellung an und stellte fest, dass ich mich mit dem Thema der Polar-Forschung noch nie wirklich beschäftigt habe (und höchstwahrscheinlich auch nicht unbedingt wieder werde). Aber das Institut (mit Museum, Bibliothek, Bildbibliothek und Archiv) sind eine interessante Einrichtung, da sie internationale Einzigartigkeit inne haben. Georgina führte mich durch alle Räumlichkeiten und auch die Bildbibliothek wurde näher beschrieben. Hier werden alle Fotografien gesammelt, die etwas mit der Polarforschung oder den daran beteiligten Menschen zu tun haben. Interessant war für mich vor allem, dass die Bibliothek zusätzliche Katalogisierung von Aufsatztiteln und Abstracts anbietet, traurigerweise ist der Katalog aber nicht von Außen einsichtig, sondern hier wird momentan noch mit Zettelkatalogen gearbeitet.

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Kunst vor dem Gebäude.

Kunst vor dem Gebäude. An einem der Pole wäre es in dem Aufzug wohl zu kalt.

Freitag Nachmittag setzte ich mich dann mit Tracy zusammen, um einen Überblick über alle auszufüllenden Dokumente zu schaffen und die nun schon fast beginnende Hälfte des Praktikums zu planen.

Am Abend amüsierte ich mich das erste mal im Theater (leider wurde das Open-Air-Stück „The Taming of the Shrew“ in den St. John’s Backs gecancelt). So sah ich dann die berühmten „Cambridge Footlights“, mit denen unter anderem Stephen Fry, Hugh Laurie und Emma Thompson ihre Karieren starteten. Die einzelnen Sketche der vier jungen Schauspieler wurden mit zunehmender Zeit immer amüsanter (natürlich auch, weil ich sie dann immer besser verstehen konnte) und der englische (schwarze!) Humor eine (gute!) Klasse für sich. Zwar nennt sich die Tour „Canada“, doch weiß ich eigentlich weiß ich gar nicht wieso, denn in beinahe jedem Sketch ging es um den Tod. Das hat sie gelohnt und ich freue mich schon auf weitere Theaterbesuche!

Kulturschock.

Kulturschock.

To put it in a nutshell.

Heute mal alles „in short“, für die überwiegend Lesefaulen unter euch (meinen Blog zu lesen stellt für keinen eine Pflicht dar, es ist einfach eine meiner Pflichten während des Praktikums).

Das zweite Wochenende in Cambridge war ruhig, ich habe vor allem die Vorzüge des Rads genossen, auch wenn das Wetter nicht mehr mitspielt (es ist vor allem kalt).

Vom Leben (hier) gelernt:

Was Engländer können: TEA! Biscuits/Cookies/Kekse!!! (Heute versuchte ich im Supermarkt einfach die kleinen kreischenden Stimmchen der fabelhaften 50p-Cookies zu ignorieren und strikt zur Petersilie zu laufen.)

Was Engländer nicht können: Blinken.

Und hier noch etwas zum „Beruflichen“:

Im Archiv beschäftige ich momentan vor allem mit „biographical researching“, bei der es um ehemalige „Johnians“ geht. Meine Ergebenisse möchte Tracy gerne auf der Homepage des Archivs integrieren.

Heute kam ich wieder in den Genuss eine weitere geschichtsträchtige Bibliothek kennen zu lernen. Allen, der einmal in der St. John’s Library arbeitete, zeigte mir die Perne-Bibliothek des ältesten Colleges Cambridges: Peterhouse. Das war mir eine wahre Freude, denn Allen war sehr charming, erzählt gerne und viel und wir diskutierten bis es Zeit für meinen Feierabend wurde über die Zukunft der Institution „Bibliothek“. Nebenbei bekam ich hier das erste mal eine Katalogisierung (Marc 21) eines der alten Schinken zu Gesicht, was Allen mir mit ebenso viel Witz zeigte, wie die Inkunabel, in deren Besitz die Bibliothek ist. Auch heute bestaunt ich wieder wunderschöne uralte Illustrationen und Bücher, die gut und gerne 20 kg auf die Waage bringen.

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Über den Dächern Cambridges.

Heute sind endlich die langersehnten „folders from Germany“ angekommen, deren Unterbringung größeren Aufwand bedurften. Nun liegen sie aber im Keller einer der vielen Gebäude des Colleges und „mein Projekt“ kann starten. Diese geheimnisvolle Lieferung umfasst eine Vielzahl an verschieden großen Archiv-Mappen, mit denen ich bereits im Film-Archiv in Potsdam gearbeitet habe. In Vorbereitung auf den Umzug des Archivs werde ich dann in den kommenden Wochen Mappen/Karten/Pläne und alles, was man noch so zu großflächigem Archivgut zählen kann, in die neuen schönen Mappen umpacken und mit Archiv-Signaturen versehen. Guy, er ist einer der Volontäre bei uns im Archiv – und zufällig auch noch Marks Sohn – wird mir dabei helfen. Nachdem wir heute versuchte, mit den ganzen unterschiedlichen Größen klar zu kommen, übergab Tracy mir das Zepter und die Organisation dieser doch etwas aufwendigeren Aktion liegt nun in meinen Händen und wird mich in den übrig gebliebenen sechs Wochen gut beschäftigen.
Nebenbei bin ich immer noch mit der Gestaltung der Website beschäftigt und auf der Suche nach „unwichtigen-wichtigen Persönlichkeiten“, die das St. John’s College in den letzten hundert Jahren hervorgebracht hat.

Bevor es dann zum Breakfast-Tea ging, entschieden wir uns den Turm der St. John’s Chapel zu erklimmen. Fünf Damen machten sich im herrlichen Sonnenschein und nach Prüfung sicheren Schuhwerks und Ausschluss eventueller Klaustrophobien durch einen der (immer freundlichen und sehr humorvollen) Portern auf den Weg nach oben (ca. 150 feet). Das war ein wirklich herrliches Erlebnis, denn natürlich konnte man so die Stadt aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten (und ohne Touristen).

LisiMisi on St.Johns Chapel rooftop

Blicck auf King's College.

Blick auf King’s College.

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Das College von oben.

Das College von oben.

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Blick auf den Haupteingang ("Are you John's?") und die Divinity School.

Blick auf den Haupteingang („Are you John’s?“) und die Divinity School.

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Die "UL" von Weiten. Kein besonders hübsches Gebäude, wie ich finde.

Die „UL“ von Weiten. Kein besonders hübsches Gebäude, wie ich finde.

Vier der Fünf Grazien auf dem Dach.

Vier der Fünf Grazien auf dem Dach.

Auf dem Foto zu sehen sind außen die beiden Kolleginnen aus der Bibliothek. Links ist Rachel, die letztes Jahr Trainee war und nun Schwangerschaftsvertretung ist. Ganz außen rechts steht YiWen, die in diesem Jahr Trainee ist (sie hat gerade eine kleine Ausstellung zum Thema „Frau am St. John’s College“ erstellt, die wir uns heute auch angeschaut haben). Neben mir steht Tracy, die Archivarin und meine direkte Kollegin/Verantwortliche. Hinter der Kamera steht Svetlana, eine der Volontärinnen, die ich diese Woche kennen gelernt habe. Sie ist mir sehr sympatisch, hat etwas sehr mütterliches an sich und mich gleich zu einem „supper“ (Abendessen) mit Spaziergang eingeladen.

Am Nachmittag war es für mich dann wieder an der Zeit ein neues College kennen zu lernen. Das Newnham-College ist eines der wenigen Colleges, das ausschließlich für Frauen zugelassen ist (auch die Lehrenden sind nur weibliche Professoren). Die Archivarin führte mich durch das kleine Archiv und die Bibliothek und zeigte mir auch die Hall (die erste in Cambridge, die nicht mit dunklem Holz ausgestattet ist, sondern in einem herrlichen weiß strahlt). Ein kleines, sehr freundlich wirkendes College, mit -again!- einer wunderschönen Bibliothek, in der immer noch rauchende Köpfe für ihre Examen pauken. Die Studenten haben es wohl bald geschafft, und schon jetzt liegt eine leichte Alkohol-Wolke in der Luft).

Das Newnham-College.

Das Newnham-College.

Gestern Abend war ich zum ersten Mal im Kino (Blockbuster-Kino „Vue“) – heute wurde mir ein „Arthouse-Kino“ empfohlen, das ich sicher auch besuchen werden. Ich habe mir „The Great Gatsby“ angeschaut, was auf jeden Fall sehr entertaining war (Musik und Kostüm -herrliche 20er Jahre!- waren wunderbar, so insgesamt ist der Film aber leicht übertrieben.

Für Morgen ist ein Workshop in der Trinity Hall angekündigt. Noch weiß ich nicht, um was es eigentlich genau geht, aber es wird sicher gut!

Cream Tea, Sonnenschein und die „UL“.

Das sind ja besorgniserregende Neuigkeiten aus Thüringen und der Türkei … Hier in Cambridge scheint die Sonne und alles ist ruhig …

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Gute Aussichten!

Nach der Veröffentlichung des Berichts meiner ersten Woche in Cambridge, machte ich mich auf den Weg, meine allererste Wäsche anzustellen. Was Glück war, denn auf dem Rückweg wurde ich zu einem „Barbecue“ in unserem Garten hinter dem Haus eingeladen. Alex, aus Amerika, hatte einige Freunde zu Besuch, die vor zehn Jahren zusammen in Cambridge studiert haben (und nun in Frankreich und Italien leben). Das war sehr nett und sehr lecker (Lachs, Hühnchen mit Chili und Ananas mit Zimt…) und ich lernte zudem ein paar Menschen, die hier im Haus wohnen, kennen.

Da am Sonntag der Sonnenschein anhielt, machte ich mich (trotz Erkältung, die gerade alle Umstände etwas verschlechtert) auf dem Weg Richtung Grantchester. Von diesem Ort hatte ich schon viel gelesen und auch gehört. Meine Kollegin Tracy meinte, dass das der schönste Ort der Welt sei, um Tee zu trinken. Nach einem zweistündigen Spaziergang (eigentlich ist Grantchester nur ca. 1 Stunde zu Fuß von Cambridge entfernt, aber ich habe mich mehrmals verlaufen, was nicht schlimm war, denn Sonne und Landschaft sind einfach herrlich!) fand ich mich tatsächlich dort wieder und konnte diese These nur bestätigen. In Grantchester versammelt sich alles in „The Orchard“, was ein wunderschöner, alter Apfelbaumgarten mit Liegestühlen ist. Auch das Anstellen an die ca 100 m lange Schlange lohnte sich: hier aß ich dann in einem Liegestuhl unter Apfelbäumen meinen aller ersten Scone, der frisch (noch warm!) aus dem Ofen kam und  zusammen mit „clottet cream“ – eine Mischung aus Sahne und Butter – und Marmelade („jam“) eine wahre Sünde ist, aber einfach fabelhaft schmeckt …

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Das klassische "Cream-Tea"-Gedeck. Mit Tee im Kännchen! ;)

Das klassische „Cream-Tea“-Gedeck. Mit Tee im Kännchen! 😉

In Liegestühlen unter Apfelbäumen. Wenn diese Blühen ist es sicher doppelt herrlich hier.

In Liegestühlen unter Apfelbäumen. Wenn diese Blühen ist es sicher doppelt herrlich hier.

Heute stand dann für mich die Besichtigung „unserer“ Bibliothek an. Also der des St. John’s College (Bilder folgen in den kommenden Tagen). Kathryn führt mich durch die erstaunliche und wunderschöne „Old Library“ und Rebacca führte mir einiges aus der Sondersammlung von Samuel Butler vor, der ein wahres „Allround-Genie“ gewesen sein muss.

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Die imposante „Old Library“ des St. John’s College. Heute habe ich dort auch schon nach Büchern recherchiert. Sie war bis zum Bau der „Wren“-Library (Trinity College) die größte Bibliothek in Cambridge.

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Ein Gesangbuch, das groß genug ist, dass der gesamte Chor darauf schauen kann (was billiger war, als die Bücher für jedes Mitglied drucken zu lassen).

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Die Bibliothek liegt direkt an der Cam, was natürlich auch Schimmel verursachen kann (letztes Jahr gab es erst einen Befall).

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Eine sehr interessante (und vor allem schöne) Art der Übersicht. Wurde aber schnell abgeschafft, da es eher unpraktisch war.

Eine sehr interessante (und vor allem schöne) Art der Übersicht. Wurde aber schnell abgeschafft, da es eher unpraktisch war.

Die Butler-Sammlung. Sieht auf den ersten Blick etwas langweilig aus, birgt aber viele Schätze (z.B. großeartige "Snap-Shot"-Fotoalben aus den 20ern.

Die Butler-Sammlung. Sieht auf den ersten Blick etwas langweilig aus, birgt aber viele Schätze (z.B. großartige „Snap-Shot“-Fotoalben aus den 20ern.

Am Nachmittag stand dann ein Besuch in der „UL“ an. Das ist die Abkürzung für „University Library“. Hier stellte mir Chelsea das Universitätsarchiv vor und führte mich dann noch durch die Räumlichkeiten der großen Bibliothek.

Die Universitätsbibliothek mit ihrer interessanten Architektur.

Die Universitätsbibliothek mit ihrer interessanten Architektur.

Eine nette Idde.

Eine nette Idde.

Zu Hause lag dann meine erste Post im Flur für mich bereit. Vielen Dank, liebe Oma!

„Die Engländer sprechen so viel vom Wetter…

… dass man sich ebensogut mit einem Barometer unterhalten kann.“ (A.J.B. Defauconpret, „London und seine Einwohner“, 1817.) – und sie trinken ebenso viel Tee!

Dahin geht meine erste Arbeitswoche im Archiv des St. John’s College. Eine Woche, die mit einem sonnigen Feiertag begann und mich nun in das „Alltags-Leben“ hier eingeführt hat. Es gibt einiges zu erzählen!

Tatsächlich ein wenig nervös, machte ich mich am Dienstag Morgen zu Fuß auf den Weg in die Bibliothek des St. John’s College. Der Weg ist kurz und bequem, das konnte ich schon vorher ausprobieren, ebenso, wie eigentlich diese seltsame Tür funktioniert (wie sich im Laufe der Woche herausstellte, hat eigentlich jeder hier Probleme mit dieser Tür). Zuerst einmal begrüßte mich Dr. Mark Nicholls, Leiter der Bibliothek und Tutor am College, mit dem ich schon im Vorhinein ausführlichen E-Mail-Kontakte hatte und der mich doch leicht an einen uns allen bekannten britischen Komiker erinnerte. Sofort wurde mir meine erste offizielle „Cup of Tea“ angeboten, die ich dankend annahm. Das erste Gespräch ermutigte mich gleich, denn (selig mit meiner wohlschmeckenden Tasse Tee in der Hand) konnte ich Marks Erzählungen gut folgen und fühlte mich gleich sehr wohl. Nachdem die ersten wichtigen organisatorischen Dinge geklärt wurden, führte er mich durch das College-Gelände, um noch einige Dinge zu erledigen, wie z.B. meinen Mietvertrag zu unterzeichnen und mir eine Bibliotheks-Karte machen zu lassen, die mir wohl freien Zugang zu allen Colleges gewährt – „Just act as if you would know what you do!“ – ein wertvoller Hinweis um an den zahlreichen Portern vorbeizukommen. Danach brachte er mich zu Tracy in das Archiv, der Ort, der in den nächsten Wochen meine Hauptarbeitsstelle sein würde. Auch hier wurde ich freundlich begrüßt.

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Das ist mein/unser Büro im Archiv.

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Das ist meine Arbeitsstätte (unten links ist unser Büro).

Die erste Woche bestand dann erst einmal aus „Kennen lernen“ und einigen „basics“. Meine ersten Aufgaben bestehen aus recht gewöhnlichen und mir schon vertrauten Archiv-Aufgaben, wie dem Umpacken und Katalogisieren (soll heißen: Eintippen von Namen und Jahreszahlen in eine Datenbank, die ich schon aus Archiv des Filmmuseums in Potsdam kenne) von Akten (Unterlagen über ehemalige St. John’s Studenten aus dem frühen 20. Jahrhundert). Diese Aufgabe ist wichtig und wird von den meisten Volontären hier erledigt, da das Archiv in ca. einem Jahr in völlig neue (nötige) Räumlichkeiten umziehen wird. Allerdings habe ich mit Scans und Anlegen einer Übersicht über britische Landgüter (estates and manors) auch schon eine erste Vorbereitung für „mein größeres Projekt“ gestartet. Was genau mich da erwartet, weiß ich noch nicht, allerdings erwarten wir noch die „maps“ (ob es hier nun um „Karten“ geht oder Mappen, weiß ich noch nicht genau) aus Deutschland, die bis spätestens nächste Woche geliefert werden sollen – und dann würde ich meine Arbeit damit beginnen.

Schon in dieser Woche hatte ich einige sehr interessant „Außentermine“, die mir gleich klar machten, dass ich hier die Chance hätte, nicht nur die Gepflogenheiten des St. John’s College kennen zu lernen und Teil des Archivs hier sein würde, sondern auch einen großen Überblick über das Bibliotheks- und Archiv-Systems hier bekommen würde, was mich sehr freute, da es auch meinen Erwartungen entspricht.

Am Mittwoch besuchten Tracy und ich gleich Dominique Ruhlmann in der „Trinity Hall“. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn Dominique habe ich sozusagen mein Praktikum bei St. John’s zu verdanken, da sie mir den Kontakt vermittelte, nachdem Frau Zick und ich uns nach einem Platz für mich erkundigten. So stand ein Besuch bei ihr ganz oben auf meiner Liste. Dominique ist eine sehr freundliche Bibliothekarin, die uns durch das gesamte College führt. „Trinity Hall“ ist eines der Kleineren und ich muss sagen: sehr gemütlich und beschaulich!

The Old Library (Trinity Hall)

The Old Library (Trinity Hall)

Der Aufbau erinnert mich sehr an eine Kirche.

Der Aufbau erinnert mich sehr an eine Kirche.

"Chained Book", die beste  Sicherung gegen Diebstahl.

„Chained Book“, die beste Sicherung gegen Diebstahl.

Besonders die „Old Library“ war erstaunlich und Dominique stellte uns stolz alle Schätze vor. Aber auch die Bibliothek, die von den Studenten hier (24/7 – das ist in den Colleges üblich und nötig, denn Leben und Studieren sind hier sehr, sehr dicht beieinander, und wird durch „self-issue-machines“ ermöglicht) genutzt wird, ist ein kleines architektonisches Meisterwerk. „Klein“ ist in diesem Sinne wortwörtlich zu nehmen. Zu Abschluss tranken wir noch einen Tee zusammen ( – Das ist hier tatsächlich so üblich und wie ich finde, eine sehr schöne und gastfreundliche Geste. Natürlich gehört zu dem Tee (mit Milch) auch immer noch ein leckerer Keks und eine Menge Small-Talk dazu, den die Engländer einfach drauf haben. – ) und Dominique freute sich sehr über mein Gastgeschenk.

Die kleine Bibliothek von außen. Sehr dicht am Wasser gelegen und sehr "cute".

Die kleine Bibliothek von außen – sehr dicht am Wasser gelegen und sehr „cute“.

... und von Innen.

… und von innen.

Nach dem „Lunch“, das man als Mitarbeiter des Colleges jeden Tag kostenfrei bekommt und das sehr lecker und traditionell (Fish&Chip, Baked Beans und typische Nachspeisen und Puddings wie „Treacle Sponge“) ist, besuchten wir dann Edward Cheese in seiner Restaurations-Werkstatt. Ich fand mich dort in einer doch recht vertrauten Umgebung wieder, denn natürlich bestehen die buchbinderischen Tätigkeiten hier aus den gleichen, wie in Deutschland. Edward, der für einige Colleges hier verantwortlich ist, zeigte uns dann auch all die Besonderheiten, mit denen er so zu tun hatte. Neben sehr, sehr, sehr alten Büchern mit wunderschönen und sehr gut erhaltenen Zeichnungen, war das z.B. ein Buch, das einen Biber- (oder Otter-) Pelz als Buchumschlag hat.

Am Donnerstag machte ich mich dann alleine auf den Weg in das „Clare-College“, wo mich bereits der Archivar (wie Tracy, auch einer der jüngeren Generation) Robert Athol erwartete und mir einiges über die Geschichte und die Besitze des Colleges erzählte (auch hier gab es wieder zahlreiche, sehr alte und wertvolle Dokumente, z.B. Briefe von Elisabeth I.und „Buttery-Books“, in denen jedes verkaufte Brot und Bier notiert wurde). Im Anschluss besuchten wir die Damen der Bibliothek (ein schönes, in den 50er Jahren gebautes, komplett rundes Haus), die uns auch zu einem Tee einluden. Danach zeigte mir Robert noch das „alte“ College-Gelände, und die „Old Library“, die „Hall“ (das sind Räumlichkeiten für die Mahlzeiten der „fellows“, die mich meistens stark an die Harry-Potter-Verfilmungen erinnern) und die Chapel.

Die moderne Bibliothek, in den 50ern erbaut und an die Universitätsbibliothek angelehnt. Ist von innen doch schöner, als von außen.

Die moderne Bibliothek, in den 50ern erbaut und vom Stil her an die Universitätsbibliothek angelehnt (diese befinde sich direkt dahinter und wird (zum Unmut Einiger) von dieser kleinen Bibliothek verdeckt. Mein Geschmack ist es nicht so ganz und von innen doch schöner, als von außen.

Clare-College (Gärtner-Arbeiten mit Zollstock).

Clare-College (Gärtner-Arbeiten mit Zollstock).

Die Brücke zum Clare-College ist die älteste original-erhaltene. Auch die rote Buche ist berühmt, sie ist ca. 200 Jahre alt.

Die Brücke zum Clare-College ist die älteste original-erhaltene. Auch die rote Buche ist berühmt, sie ist ca. 200 Jahre alt.

The Old Library des Clare-College. Sie ist die erste Bibliothek in  Cambridge gewesen, die nach französischem Stil, ihre Bücher in Regalen rings herum an den Wänden stehen hat.

The Old Library des Clare-College. Sie ist die erste Bibliothek in Cambridge gewesen, die nach französischem Stil, ihre Bücher in Regalen rings herum an den Wänden stehen hat.

Eine wunderbare Atmosphäre!

Eine wunderbare Atmosphäre!

Am Abend besuchte ich dann den „Evening-Service“ in der Chapel des St. John’s College (die Mark’s Meinung nach etwas zu groß geworden ist und tatsächlich sehr mächtig erscheint). Das war natürlich sehr katholisch, aber dort singt unter der Woche der Chor des Colleges, was sehr „impressive“ ist. Außerdem lud mich YiWen, sie ist „Trainee“ in der Bibliothek, ein an dem Treffen der „Library-Trainees“ in Cambridge teilzunehmen. Sie selber konnte zwar nicht dazukommen, aber ich dachte mir, dass ich diese Chance gleich wahrnehmen sollte und so verbrachte ich meinen ersten netten Abend in einem Pub und lernte viel über die Ausbildung in Bibliotheken in England. Wider meiner Erwartungen haben nämlich hier schon alle Trainees ein Studium (meist sogar einen Master) hinter sich. Die Runde war sehr gesellig und je länger ich zu hörte, desto besser konnte ich den schnellen Schlagabtäuschen auch folgen (die Briten haben tatsächlich einen köstlichen Humor). Außerdem konnte ich mir tatsächlich ein Fahrrad arrangieren, das ich nächste Woche bekommen werde. Cambridge ist ideal zum radeln (auch wenn ich selbst als Fußgängerin noch ziemliche Probleme mit dem Links-Verkehr habe) und somit freue ich mich sehr über diese Errungenschaft.

"Meine" Straße.

„Meine“ Straße.

The Mill  - mein erster Pub-Besuch.

The Mill – mein erster Pub-Besuch.

Mit vielen Informationen und großartigen neuen Eindrücken sind nun schon sieben Tage in Cambridge vergangen. Ich freue mich sehr über die Freundlichkeit meiner Kollegen (und der Briten an sich) und den vielen Tee (in „unserer“ Bibliothek treffen wir uns auch jeden Morgen zum „Morning-Tea“, den Penny – sie und John sind die „Library-Cleaners“, die aber ganz genauso zum Kollegium gehören – dann schon für jeden gekocht hat).

Nächste Woche steht dann der Start in die „richtige“ Arbeit, ein Workshop („Trinity Hall“) sowie ein Besuch der Universitätsbibliothek (und sicher einige andere Exkursionen) an.

Nach vier verregneten („it’s drizzeling“) und kühlen Tagen, kam gestern Nachmittag endlich wieder die Sonne raus (und damit scheint das Wetter hier doch besser, als in Deutschland zu sein).

Gestern hatte ich das große Glück auf dem Markt ein „German Bread“ zu erstehen (100% Roggen), denn ich muss ehrlich zugeben, dass die englische Küche gewöhnungsbedürftig ist und das Brot hier, man kann es leider gar nicht anders sagen, grausam ist.

Zudem plante ich meinen Trip nach Edinburgh zu Lydia im Juli, worauf ich mich schon sehr freue.